Der Sommer ist ein kleiner Zeitraum im Jahr. Und wir alle wollen ihn so verbringen, dass wir uns an den grauen und kalten Winterabenden, „die Seiten des Gedächtnisses durchblätternd“, an diese einmalige Zeit mit wohliger Wärme und viel Sonne erinnern.

Dank der Unterstützung unserer Stiftung konnten 12 Kinder Zehn unvergessliche Tage im Juli 2015 in einem echtem Sommercamp verbringen. Zwei unvergessliche Stunden konnten wir (Prof. Alexander Ehlers und Irina Probst) mit den Kindern dort verbringen.

„Schag navstretschu“ organisiert schon zum zweiten Mal diese Ferien an einem schönen Ort, welcher nicht weit von Luga liegt. Am Ufer des Sees Wrewo wohnen die Kinder vom dritten Block des Kinderheimes №4 in Pawlowsk. Jedes Mal entdecken die Kinder dort und an sich selbst etwas Neues und Hinreißendes, etwas Besonderes!

Es gab keine Zeit für Langeweile und selbst an „drei Tage Regenwetter“ hatten alle was zu tun. Die Kinder im Sommercamp haben mit der Hilfe von Volontären gemalt, gespielt, „den Sessel der Wünsche“ gesucht, den „Neptun auf dem Weg“ getroffen und die „Nixe mit Pralinen“ gefüttert. Sie sind Boot gefahren, haben Seerosen und Sonnenuntergänge bewundert, waren von den „Wasserfällen“ am Deich begeistert, haben Himbeeren und Johannisbeeren vom Busch gegessen, Kostüme für eine Abendaufführung angefertigt, Gesichter mit bunten Farben bemalt, beim Mittagessen kochen geholfen, Bücher gelesen, Armbänder gebastelt, haben zum ersten Mal im Leben Tiere wie die Kühe und Hühner kennengelernt, ein Eis im Laden gekauft, Zeichentrickfilme geguckt, Kartoffeln im Lagerfeuer gebacken, gebadet, fotografiert, Geburtstage gefeiert, getrommelt, Musik gemacht, Geschirr gespült, einen Namen und eine Hymne für den Ort, wo sie gewohnt haben, erfunden, Feldblumen gepflückt, neue Freunde getroffen, getanzt und gesungen, gelernt sich selbst anzuziehen, ins Dorf gegangen, sich ums Kätzchen gekümmert und sind einfach nur glücklich gewesen!

12 Kinder, die meisten von ihnen haben noch vor kurzem selten das Kinderheim verlassen, sind an einem Ort gekommen, der mit Liebe und Sorge erfüllt war und sich durch völlige Aufnahme jeder Persönlichkeit, Charakter und Position auszeichnete. Unter diesen Umständen wurden die Kinder frei, ohne jegliche Angst und Furcht. Man darf solange lachen, wie man will, oder sagen „ich bin heute schlecht gelaunt und werde heute traurig sein“, und alle werden Verständnis dafür haben, aber sich Mühe geben, das zu verändern, wenn das Kind es selbst will. Das Recht auf das ganze Spektrum von Emotionen, auf die Wahl, auf den eigenen Raum, auf das Glück – das ist eine wichtige Nuance, die den Kindern so oft fehlt. Aber unter den Umständen des Verständnisses und der Herzensgüte ändern sich die Kinder, entwickeln sich und zeigen eine eigene Persönlichkeit.

Man könnte denken, das sind nur Kleinigkeiten, aber es stimmt nicht. Die Kinder werden nicht immer klein sein, irgendwann werden sie achtzehn und werden in einer anderen Einrichtung wohnen, wo es nicht so viel Personal und Leute gibt, die ihnen helfen können. „Schag navstreschu“ bemüht sich, ihre Fertigkeiten und Fähigkeiten, Talente und Verlangen zum Lernen beizubringen, aufzudecken, zu vervielfältigen und zu realisieren. Das alles dient dazu, dass die Kinder später maximal selbständig werden können.

„Schag navstrechu“: Jedes Mal, wenn wir das Camp verlassen, verstehen wir, dass wir anders geworden sind, etwas erfahren haben, was über unseren Horizont hinausging, in uns selbst etwas entdeckt, was wir früher nicht gekannt oder bis zu dem Moment nicht verstanden haben. Solche Wandlungen regen an, ermutigen, verändern!

Die Paul Nikolai Ehlers-Stiftung freut sich, dass das Sommercamp so erfolgreich war. Das haben wir während der Reise nach St. Petersburg und Luga auch persönlich gesehen und erlebt. Die Kinder waren überglücklich!!! Und für uns ist klar, dass das Geld an der richtigen Stelle angekommen ist!!! Wir waren beeindruckt vom steten Einsatz der Mitarbeiter und Volontären und freuen uns sehr auf weitere Zusammenarbeit.